Seilern Investment Management: Bankaktien – das absolute Tabu für Seilerns Quality Growth-Ansatz

Bankentitel werden nie Teil eines Anlageuniversums sein, aus dem Quality Growth-Investoren ihre Titel wählen.

Beispiele, die diese Behauptung belegen gibt es viele. Man braucht dabei gar nicht weit in die Vergangenheit zurückzugehen. Die aktuelle Entwicklung am globalen Bankenmarkt legt beredtes Zeugnis davon ab.

„Es ist und war immer klar“, führt Peter Seilern, Gründer und CIO von Seilern Investment Management dazu aus, „dass Banken niemals Teil eines reinen Quality-Growth-Anlageuniversums oder eines solchen Portfolios sein können.” Definitionsgemäß kann keine der zehn goldenen Regeln*) für Quality-Growth-Investitionen auf den Bankensektor angewendet werden. Obwohl viele Banken von kompetenten Managern geführt werden und angemessene und manchmal wachsende Gewinne erzielen, sind sie letztlich Opfer des Geldpreises, auf den sie keinen Einfluss haben. Daraus folgt, dass eine zuverlässige Vorhersage des künftigen Wachstums und der Gewinne nicht möglich ist. Nichtsdestotrotz müssen Anleger, die in Qualitätswachstumsunternehmen investieren, ein wachsames Auge auf den Bankensektor und die Anleihemärkte haben. Diese beiden Bereiche sind eng miteinander verbunden, und ihr Einfluss auf die Aktienmärkte ist erheblich. Das Potenzial für eine wirtschaftliche Rezession und für eine gleichzeitige Erholung der Finanzmärkte ist gestiegen, da sich die Aussichten für die Zinssätze und die Inflation grundlegend verändert haben“.

SCHWEIZERISCHE BANKEN MIT UNGEWISSER ZUKUNFT

Der Glaube vieler, die Schweiz repräsentiere finanzielle Sicherheit und Stabilität, wurde speziell in jüngster Zeit massiv erschüttert. Die massiven Verluste der Credit Suisse im Jahr 2022, die alle Gewinne des vergangenen Jahrzehnts vernichteten, machten eine Finanzierungsvereinbarung mit der Schweizerischen Nationalbank in Höhe von 50 Milliarden Schweizer Franken notwendig. Die Schweizerische Bankgesellschaft erwarb die Credit Suisse schließlich zu einem reduzierten Börsenpreis und die Aktien des Unternehmens wurden von der UBS übernommen. Aus der UBS wurde durch diesen Schritt de facto eine Staatsbank, die nicht nur zu groß ist, um zu scheitern. Der Staat wird nämlich in allen Belangen (Wachstumsstrategie, Vergütungspolitik etc.) massiv Einfluss nehmen.  

*) Die zehn goldenen Regeln, wurden von Peter Seilern entwickelt und in seinem Finanzbestseller „Die besten Aktien der Welt“ genau erklärt. Sie geben über die qualitativen Voraussetzungen Auskunft, die erfüllt werden müssen, damit Aktien in das Seilern-Universum aufgenommen werden können.

CRASH- UND ANSTECKUNGS-SZENARIO MADE IN USA

Die jüngsten Entwicklungen am Banken-Sektor in den USA bereiten den Anlegern zu Recht Sorgen und fördern die dazugehörigen Falten auf der Stirn. Denn der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB), der Signature Bank und der First Republic Bank (FRB) steht an Dramatik den Entwicklungen in der Schweiz in nichts nach, wenn auch die Volumina entsprechend andere sind. Die Auswirkungen des Zusammenbruchs der SVB, der sechzehntgrößten Bank der USA, in einer Zeit, in der die US-Notenbank eine harte Haltung einnimmt, haben auf die Finanzmärkte und den Bankensektor in der ganzen Welt zurückgewirkt. „Bei näherer Betrachtung wurde schnell klar, dass die Bilanz und das Zinsrisikomanagement der SVB alles andere als optimal waren“, meint Peter Seilern dazu und ergänzt: „es ist eine Tatsache, dass die Bank massive Beträge der Kundeneinlagen in verschiedene Arten von festverzinslichen Wertpapieren reinvestiert hatte, von denen US-Treasuries mit langen Laufzeiten den Kern bildeten. Der starke Rückgang der Kurse von Staatsanleihen hat die SVB und ihre Einleger schließlich eingeholt. Rettende Maßnahmen, wie eine Kapitalerhöhung, kamen zu spät, Bankkunden zogen in kurzer Zeit 25 Prozent der Einlagen ab“. Und die Krise weitet sich aus. Institute wie Keycorp, Comerica, Zions Bancorp und Truist Financial sind mittlerweile ebenfalls in die Negativ-Schlagzeilen gekommen. Einer der Gründe für das Debakel liegt darin, dass kleinere Banken in den USA keine strengen Liquiditätsanforderungen zu erfüllen haben.

NACHBEBEN DER ZINSSÄTZE

Das Gefahrenpotenzial der US-Banken führte speziell in den USA zu einem Steigen der Anleihekurse, was primär auf den Ankauf von Anleihen durch Hedgefonds zurück zu führen war. „Das ist eine Entwicklung, die jener in Großbritannien im Herbst 2022 diametral entgegen läuft“, erklärt Peter Seilern und erklärt weiter: „britische Staatsanleihen erlitten im September 2022 dramatische Kurseinbrüche, als die gegenseitige Liquidität auf dem Markt versiegte. Die Ankündigung drastischer Steuersenkungen bei steigender Inflation, trieb die Verschuldung des Landes voran, der Außenwert des Pfunds fiel dramatisch und Anleihekäufer waren so gut wie nicht vorhanden“. Als Deus ex Machina kam schließlich die Bank of England in Gestalt des Käufers und Marketmakers zu Hilfe; Zinsen wurden erhöht, Liquidität verknappt. Ein bisher beispielloses Szenario. 

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Michael Stadlinger
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