Tiroler Tageszeitung, Leitartikel, Ausgabe vom 2. Juni 2023. Von PETER NINDLER. “Im langen Schatten von Ischgl”.

Drei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie dürfte rechtlich der Akt Ischgl mit der Abweisung des Schadenersatzes durch den Bund geschlossen sein. Vieles in der Diskussion war überzogen, doch die Fehler von Politik und Behörden picken.
Corona hat tiefe Narben hinterlassen, nicht nur in der Gesellschaft. Mit I­schgl stand Tirol jedoch wie kein anderes Land zu Beginn der Pandemie vor mehr als drei Jahren in der Auslage. Vielfach wurde das Coronavirus sogar mit Tirol gleichgesetzt, weil sich der Paznauner Nobelskiort zum Superspreader entwickelt hatte. Schließlich ließen sich im März und April 2020 weltweit 10.000 Corona-Infektionen auf die Tourismushochburg zurückführen. Après-Ski-Dorado, Ballermann der Alpen, ein ausufernder Ski-Tourismus, Gästescharen und eine Tourismuswirtschaft, die sich – wie viele andere auch – sehr schwergetan hat, mit dem Virus umzugehen, waren Verstärker einer negativen öffentlichen Wahrnehmung: national und international.

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