„kulturMontag“: Falco-Musical, Dokumentation Obersalzberg sowie Paul Pizzera und Otto Jaus live zu Gast im Studio

Danach: „Kunst als Waffe – Die Welt des Gottfried Helnwein“ zum 75. Geburtstag – am 2. Oktober ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Peter Schneeberger präsentiert den „kulturMontag“ am 2. Oktober 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2, der sich u. a. mit der Uraufführung des Falco-Musicals „Rock me Amadeus“ im Wiener Ronacher befasst. Weiters widmet sich die Sendung der Strizzi-Komödie „Pulled Pork“, in der Paul Pizzera und Otto Jaus die große Leinwand erobern. Dazu ist das Musikkabarett-Duo live zu Gast im Studio. Außerdem berichtet der „kulturMontag“ über die erweiterte „Dokumentation Obersalzberg“ und begibt sich auf Lokalaugenschein zu Hitlers Machtzentrale in Bayern. Danach steht die Dokumentation „Kunst als Waffe – Die Welt des Gottfried Helnwein“ (23.30 Uhr) anlässlich des 75. Geburtstags des Künstlers auf dem Programm.

Exzentrisch und exaltiert – Falco-Musical „Rock me Amadeus“ im Ronacher

Spätestens mit seinem Hit „Rock me Amadeus“ hat sich Falco 1985 in das kollektive Gedächtnis der Pop-Geschichte eingeschrieben, gelang ihm doch mit dem Pop-Rap-Song der internationale Durchbruch. Bis heute ist seine Mozart-Punk-Version das bislang einzige deutschsprachige Lied, das sowohl in den US-amerikanischen Billboard Hot 100 als auch in den britischen Singlecharts die Spitze erreichen konnte. Dabei stieß Falco in seinen Anfängen auf massive Kritik und heftigen Widerstand. Dass es anders kam, belegen mehr als 40 Millionen Tonträger, die bis heute verkauft wurden. 66 Jahre wäre der als Hans Hölzel Geborene diesen Februar geworden, 25 Jahre ist es her, dass er bei einem tragischen Autounfall in der Dominikanischen Republik sein Leben verlor. Schon wenige Wochen nach seinem Ableben wurde das unvollendete und mit Spekulationen um seinen Tod behaftete Album „Out of the Dark“ veröffentlicht, es folgten Bühnenproduktionen wie die Multimedia-Show „F@alco – A Cyber Show“ im Wiener Ronacher oder im Berliner Theater des Westens das Musical „Falco meets Amadeus“, außerdem der Film „Verdammt – wir leben noch“ mit Manuel Rubey. Im Oktober bringen die Vereinigten Bühnen im Ronacher das Falco-Musical „Rock me Amadeus“ aus der Feder von Intendant Christian Struppeck zur Uraufführung: Eine spannende Reise durch Emotionen, Erfolge und Eskapaden, von den Anfängen im Underground über die Erfindung der Kunstfigur bis zu seinem Untergang. Der „kulturMontag“ bringt erste Eindrücke der hitverdächtigen Show.

Schmäh und Charme – Pizzera & Jaus erobern die Leinwand

Zwei Rampensäue zwischen Poetry Slam und Rock ’n’ Roll: Vor acht Jahren haben Pizzera & Jaus ihr Musikkabarett-Duo gegründet und sorgen seit ihrer erfolgreichen ersten Hitsingle „Jedermann“ für ausverkaufte Stadthallen und Selfie-Orgien mit ihren Fans. Sie liefern bissige, pointierte und auch selbstironische Satire vom Feinsten in Wort und Gesang. Nicht ohne Grund zählt ihr erstes Album „Unerhört solide“ zu den erfolgreichsten Produktionen der heimischen Chartgeschichte. Das musikalische Talent von Otto Jaus zeigte sich schon in seiner Kindheit: Nach der Gesangsausbildung bei den Wiener Sängerknaben studierte er am Wiener Konservatorium und spielte an den unterschiedlichsten Theatern sowie im Kabarett Simpl. Schon für sein erstes Kabarettprogramm bekam er den „Österreichischen Kabarettpreis“ 2014. Auch Paul Pizzera, der 1988 in Deutschlandsberg geboren wurde hat als Solo-Kabarettist angefangen. Der studierte Germanist mit immensem Sprachgefühl ist jahrelang aber vor allem auf Poetry-Festivals aufgetreten. Mittlerweile haben die beiden drei Alben samt Programmen geschaffen, zwei Amadeus Austrian Music Awards abgeräumt, Pizzera hat zwei Romane geschrieben und Jaus mit „Jausmannskost“ ein Kochbuch herausgebracht. Jetzt erobern sie mit der Strizzi-Komödie „Pulled Pork“ von Regisseur Andreas Schmied – ein flottes Verwirrspiel zwischen Machtspielen, Korruption und Russenmafia – die Leinwand: Paul Pizzera und Otto Jaus sind live zu Gast im Studio.

Idylle und Verbrechen – Die erweiterte „Dokumentation Obersalzberg“

Sein „Berghof“ am Obersalzberg in Berchtesgaden war eine Machtzentrale des sogenannten Dritten Reichs, ein Täter-Ort, an dem Adolf Hitler weitreichende und todbringende Entscheidungen getroffen hat. Während der 1930er Jahre wurde er gar zu einem Wallfahrtsort:
Bis zu 2.000 „Verehrer“ pilgerten täglich in die bayrischen Alpen, um einen Blick auf jenen vermeintlich schlichten Ort zu werfen, an dem der „Führer“ neue Kräfte schöpft. Geschickt inszenierte die nationalsozialistische Propaganda mitten in der idyllischen Landschaft den Mythos vom nahbaren Volksfreund Hitler, der Personenkult nahm immer groteskere Formen an. Seit 1999 diente der Obersalzberg als Lern- und Erinnerungsort zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, der mehr als drei Millionen Besucher:innen verzeichnete, ehe die Einrichtung wegen des Neubaus geschlossen wurde. Um rund 30 Millionen Euro wurde die „Dokumentation Obersalzberg“ danach erweitert und adaptiert. Lange wurde der Eröffnungstermin erwartet, nach sechsjähriger Bauzeit gilt die Ausstellung über die enge Verbindung des Obersalzbergs mit den Massenverbrechen des Nazi-Regimes als Leuchtturmprojekt in Bayern. Ein Team des Zeitgeschichte-Instituts entwickelte das Konzept, das mit mehr als 350 Exponaten und zahlreichen multimedialen Elementen die Geschichte neu vermitteln soll. Im Fokus steht die Verbindung zwischen der idyllisch gelegenen Bergresidenz sowie den Tatorten und Opfern der von hier aus betriebenen Verfolgungs- und Mordpolitik in ganz Europa. Der „kulturMontag“ begibt sich auf Lokalaugenschein.

„Kunst als Waffe – Die Welt des Gottfried Helnwein“ (23.30 Uhr)

Was er sieht, ist das, was wir nicht sehen wollen, was er erkennt, ist das, was wir verdrängen wollen. Gottfried Helnwein, Österreichs Schockmaler von internationalem Format, ist ein Mahner in unserer Gesellschaft. Seine Haltung ist die des Protestes, des Angehens gegen die Verdrängung, gegen das Verschweigen und gegen die Unterdrückung. Sein Widerstand schlägt sich nieder in den frühen Wiener Aktionen, aber auch in seinen Bildern, Aquarellen und Zeichnungen, in denen er von Anfang an für die Rechtlosen und Schwachen Partei ergreift. Er will provozieren, indem er den Menschen einen Spiegel vorhält, er will das Schweigen aufbrechen, das Tabuthemen umgibt. Ein besonderes Anliegen sind ihm die Kinder. Ihre Verletzungen, sowohl die äußeren sichtbaren wie auch die unsichtbaren, sind immer wieder Thema seiner Arbeit. Zum 75. Geburtstag von Gottfried Helnwein zeigt die Albertina eine große Ausstellung der Werke der vergangenen zwei Jahrzehnte. Für das zum 70. Geburtstag entstandene Filmporträt besuchte Claudia Teissig den Weltstar auf seinem Schloss in Irland.

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