„kulturMontag“: Neues Rolling-Stones-Album, Katharina Grosse in der Albertina, Kulturschaffende zum Nahost-Krieg

Danach zum 50. Todestag: „Ähnlichkeiten mit Ingeborg Bachmann“ und „Die Geträumten“ – am 16. Oktober ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 16. Oktober 2023, um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich dem Krieg im Nahen Osten und der Sicht israelischer wie palästinensischer Kulturschaffender darauf. Weitere Themen der Sendung sind u. a. das neue Album der Rolling Stones und die Kunst der deutschen Malerin Katharina Grosse anlässlich einer neuen Albertina-Schau. Anschließend an das Magazin steht das Porträt „Ähnlichkeiten mit Ingeborg Bachmann“ (23.15 Uhr) zum 50. Todestag der österreichischen Schriftstellerin auf dem Programm, gefolgt vom Dokumentarfilm „Die Geträumten“ (0.00 Uhr) über Bachmanns langjährige Beziehung zum Dichter Paul Celan.

News von den Rock-Dinos – Das neue Album der Rolling Stones

Seit 60 Jahren rocken die Rolling Stones rund um den Erdball die Stadien und machen auch mit 80 noch immer gute Figur. Denn von Ruhestand ist noch lang keine Spur: Nach rund sieben Jahren kehren die Rockveteranen jetzt mit dem neuen, 31. Studioalbum „Hackney Diamonds“ zurück. Dieses gilt schon vor der Veröffentlichung als Sensation, in der Branche spricht man von DEM Musikereignis des Jahres. Rund 600 Journalistinnen und Journalisten samt kreischender Fans kamen bereits Anfang September in das „Hackney Empire“-Theater nach London, um erste Eindrücke zu sammeln – über die erste veröffentlichte Single „Angry“ jubeln seither Millionen. Insgesamt zwölf Songs haben die Rock-Dinos aufgenommen, von wütend bis balladenartig. Neben Lady Gaga oder Sir Paul McCartney war auch der vor zwei Jahren verstorbene Charlie Watts noch mit dabei. Seit seinem Tod sei alles anders, ihre Nummer Vier vermissen Mick Jagger, Keith Richards & Ron Wood schmerzlich. Der „kulturMontag“ über das neue Stones-Album.

Farbe bekennen – Die knallbunte Welt der Katharina Grosse in der Albertina

Mit Spritzpistole und Pinsel hat sie längst die Riege der Malerfürsten für sich erobert. Mit purer Farbe und radikaler Freiheit verwandelt die deutsche Malerin Katharina Grosse ganze Gebäude in Gemälde und hat sich damit unter die Top 100 des internationalen Capital-Kunstkompasses katapultiert. Was sich ihr in den Weg stellt, wird rigoros übermalt. Denn: Malerei kann überall sein, ist Grosse überzeugt. Kompromisslos verfolgt sie, wie Kunst in unser Leben hineinwirken kann. In ihren Arbeiten wagt sie permanent den Balanceakt zwischen Zufall und Kontrolle, zwischen Expansion und permanenter Grenzüberschreitung. Freiheit und Autonomie sind die Grundpfeiler ihrer Kunst. In der Albertina zeigt Grosse, die zwischen Berlin und Auckland in Neuseeland pendelt, ab 1. November in der Ausstellung „Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden“ ihre vibrierenden Farbfelder. Der „kulturMontag“ präsentiert eine Nahaufnahme und schaut der Künstlerin beim Arbeitsprozess über die Schulter.

Pulverfass Naher Osten – Kulturschaffende über den Krieg

Am 7. Oktober wurde durch den Angriff der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas aus Gaza auf Israel ein neues Kapitel der Gewalt im Nahen Osten aufgeschlagen. Jetzt herrscht Krieg und politische Beobachter warnen vor einem Flächenbrand, sollten auch andere Gegner Israels wie der Iran, die Hisbollah im Libanon oder Syrien den Kampf offen unterstützen. Wie gehen israelische wie palästinensische Kulturschaffende und Intellektuelle mit der Katastrophe um? Welche Befürchtungen und Hoffnungen haben sie? Der „kulturMontag“ hat mit der israelischen Bestseller-Autorin Zeruya Shalev, mit dem israelisch-palästinensischen Journalisten und Autor Ayman Sikseck, dem palästinensischen Friedensaktivisten Mohammed S. Dajani Daoudi und dem Filmemacher Maayan Schwartz gesprochen. Der 35-jährige Israeli ist in dem zwischen Tel Aviv und Jerusalem gelegenen Dorf Neve Shalom / Wahat al-Salam aufgewachsen. Seit rund 50 Jahren leben dort rund 300 jüdische und palästinensische Familien vollkommen gleichberechtigt und friedlich zusammen. Ein weltweit einzigartiges Experiment, das die Idee der Gemeinschaftlichkeit der jungen Generation weitergeben will. Diesem Ort, der übersetzt „Oase des Friedens“ bedeutet, widmet Maayan Schwartz seinen Debütfilm „Children of Peace“.

„Ähnlichkeiten mit Ingeborg Bachmann“ (23.15 Uhr)

Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann war eine Kultfigur ihrer Generation. Sie war eine Dichterin, der vieles nachgesagt wurde: idealisierte Poetin, gefallene Lyrikerin, unverstandene Romanautorin. Manche meinen, sie habe Hilflosigkeit bewusst eingesetzt, um männliche Beschützerinstinkte zu wecken. Anderen gilt sie als „Ikone des Feminismus“, wieder anderen als heulende Sirene der absoluten Liebe. Der Film von Angelika Kellhammer vereint viele unterschiedliche Stimmen über die vielseitige Intellektuelle: Bewunderer wie Filmemacher Michael Haneke, ihre Biografin und Freundinnen; erstmals spricht auch ihr Bruder Heinz Bachmann vor der Kamera und führt durch das Haus ihrer Kindheit in Klagenfurt, wo sich noch heute Ingeborg Bachmanns Habe befindet. Sie wurde nur 47 Jahre alt, ihr Todestag jährt sich am 17. Oktober 2023 zum 50. Mal.

„Die Geträumten“ (0.00 Uhr)

Liebe und Hass, richtige und falsche Worte: Im Zentrum des vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Dokumentarfilms „Die Geträumten“ von Ruth Beckermann stehen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, die sich im Nachkriegs-Wien kennengelernt haben und deren Briefwechsel nicht nur Einblicke in ihre dramatische, rauschhafte aber auch unendlich traurige Liebesgeschichte gibt, sondern auch die Grundlage zu diesem Film bildet.
Zwei junge Schauspieler beschließen in „Die Geträumten“ die umfangreiche Korrespondenz zwischen Bachmann und Celan zu vertonen. Die schwankenden Gefühle der Briefe – zwischen Rausch und Verlustangst, Entzücken und Erschrecken, Nähe und Fremdheit – gehen dabei auf sie über. Aber sie amüsieren sich auch, streiten, rauchen, reden über Tattoos und Musik. Ob die Liebe damals oder die Liebe heute, ob Inszenierung oder Dokumentation: Wo die Ebenen verschwimmen, da schlägt das Herz dieses Films.

http://presse.ORF.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender