COP28: Environmental Peacebuilding findet Beachtung

Das Austrian Centre for Peace arbeitet mit Konfliktparteien an gemeinsamen Lösungen für die Auswirkungen der Klimakrise.

Im Rahmen der COP28 (UN-Klimakonferenz) ist am 3. Dezember erstmals ein Tag zum Thema Gesundheit und Frieden geplant. Das Austrian Centre for Peace (ACP) begrüßt diese Schwerpunktsetzung. Die ACP-Expert*innen haben früh erkannt, dass sich Klimaveränderungen auch auf das Wesen von Konflikten auswirken.

Aktuell von Konflikten betroffene Länder und Regionen, sind oft am wenigsten dafür gerüstet, die zerstörerischen Auswirkungen der Klimakrise zu bewältigen, sind diesen aber häufig am stärksten ausgesetzt. Darüber hinaus zeigen Analysen, dass die Erschöpfung natürlicher Ressourcen und die Auswirkungen des Klimas bestehende Konflikte verlängern und das Potenzial haben, neue Krisenherde entstehen zu lassen. Von Konflikten betroffene Länder brauchen Unterstützung, auf Umweltveränderungen zu reagieren.

Reiche Länder haben mehr Mittel, um ihre Einwohner*innen vor umweltbedingter Ressourcenknappheit und Katastrophen zu schützen. Die letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass die Herausforderungen auch für wohlhabende Länder, die Klimakrise zu bewältigen und für die Sicherheit ihrer Bürger*innen zu garantieren, immer größer werden. In Österreich war beispielsweise der September 2023 der wärmste seit Messbeginn. Der Versicherungsverband warnt vor einem Kollaps, sollte die gemessene Temperaturerhöhung um 3°C nicht abgewendet werden.

Das ACP ist schon längere Zeit bemüht das Bewusstsein dafür zu stärken, in welchem Ausmaß die Klimakrise auf bestehende Konflikte und das Potenzial für die Entstehung neuer einwirkt.

Anfang November wurde der erste Spezialisierungskurs zum Thema Environmental Peacebuilding, der vom ACP im Rahmen des Internationalen zivilen Peacebuilding Trainingsprogramms (IPT) entwickelt wurde, auf der Friedensburg Schlaining abgehalten. Die Kursteilnehmer*innen die in den Vereinten Nationen, der OSZE, NGOs, und Bildungseinrichtungen im Bereich der Friedensarbeit tätig sind, setzten sich in Diskussionen und praktischen Übungen mit dem Konzept Environmental Peacebuilding sowie den komplexen Zusammenhängen zwischen Umwelt, Klima, Frieden und Sicherheit auseinander.

Neben angepassten Trainingsprogrammen, setzt Environmental Peacebuilding auch bei der Meditation von Konfliktparteien an. Die Klimakrise ist ein universales Problem, unabhängig von nationalen oder ethno-politischen Grenzen, und kann daher auch als Potenzial gesehen werden, Konfliktparteien zur Zusammenarbeit ermutigen und Vertrauen schaffen.

ACP-Direktor Moritz Ehrmann: “MEHR ALS ZWEI DRITTEL DER AM MEISTEN VON DER KLIMAKRISE BETROFFENEN STAATEN STECKT AUSSERDEM IN BEWAFFNETEN KONFLIKTEN. DAS ACP ARBEITET IN SOLCHEN KONTEXTEN DARAN BEFEINDETE GRUPPEN ÜBER DIE KONZENTRATION AUF DIESE GEMEINSAME BEDROHUNG AN EINEN TISCH ZU BEKOMMEN UND ZUSAMMEN AN LÖSUNGSANSÄTZEN FÜR EIN RESILIENTERES UMFELD ZU ARBEITEN.”

Der Persische Golf zählt weltweit zu den Gebieten, die mit der größten Wasserknappheit zu kämpfen haben. Die Auswirkungen für die Anrainerstaaten variieren jedoch aufgrund unterschiedlicher finanzieller Möglichkeiten, durch Betroffenheit von Konflikten und interne sozioökonomische Herausforderungen. Das ACP setzt sich in einer regionalen Initiative für nachhaltige und friedliche Lösungen ein. Dazu gehört Dialog, der die Erarbeitung gemeinsamer Lösungen zwischen Konfliktparteien ermöglicht. Dabei wird Wissensaustausch ermöglicht und an innovativen Ansätzen gearbeitet, wie länderübergreifende Restorationsprojekte gegen Verwüstung und Wasserknappheit, die neben den Aufbau von Ökosystemen auch die regionale Zusammenarbeit nachhaltig stärken.

Tina Madl
communication@ac4p.at

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