Kein Quantum Cube ohne studentisches Mitspracherecht!

ÖH Uni Wien positioniert sich gegen den Bau des „Quantum Cubes“ und kritisiert undemokratisches und verschwenderisches Vorgehen der Uni Wien.

Zum Ende des Jahres 2023 präsentierte das Rektorat der Universität Wien ihr neues Bauprojekt im Hof 2 am Campus der Uni – den sogenannten „Quantum Cube“ – zur negativen Überraschung vieler Student*innen der Uni. Dabei handelt es sich um ein rasches und wenig überdachtes Bauprojekt, das ausschließlich der Beschwichtigung von zwei Professoren der Universität dienen soll. „Dass für dieses chaotische Bauprojekt des Vizerektorats für Infrastruktur nun mindestens 22 Millionen Euro aufgebracht werden sollen, wenn es an anderen Ecken der Universität an Geld mangelt, ist eine unglaubliche Dreistigkeit“, so Nora Hasan aus dem Vorsitzteam der ÖH Uni Wien.

Dass das Projekt auf viel harte Kritik von Seiten der Studienvertretungen stößt, insbesondere der vielen anliegenden geisteswissenschaftlichen Studienvertretungen, ist wenig überraschend, da aus dem zu groben Projektplan der Uni schnell hervorgeht, dass studentische Stimmen beim Bau des Projekts nicht miteinbezogen wurden.

„Der Bau dieses ‚Cubes‘ ist nur ein weiter Schlag ins Gesicht der Studierenden, gerade der Studierenden der Geisteswissenschaften. Dass die Mitsprache der Studierenden immer weiter beschränkt wird, nicht nur auf gesetzlicher Ebene durch die UG-Novellen, sondern auch beispielsweise bei der Planung solcher Projekte, ist eine erschreckende Entwicklung, die wir als ÖH immer wieder kritisieren und weiter kritisieren werden“, so Alexandra Budanov aus dem Vorsitzteam. 

Dabei handelt es sich beim Quantum Cube um ein Bauprojekt, dass auf keiner Ebene als „nachhaltig“ betrachtet werden kann. Nicht nur wird dadurch erneut die Bodenversiegelung an einem Campus befördert, an dem es kaum noch nutzbare Grünflächen mehr. Gerade durch den Weihnachtsmarkt kommt es am Campus bereits zu großen Beschädigungen, die große Teile der Grünfläche am Campus über Monate hinweg unbrauchbar machen. Betont wird alles noch dadurch, dass die langfristige Nutzung des Gebäudes noch gar nicht geplant ist und davon ausgegangen werden kann, dass die Physik dieses Gebäude nur wenige Jahre nutzen wird.

Dazu handelt es sich gerade bei der Fläche am Campus um einen Freiraum, der nicht nur ausgiebig von Studierenden, sondern auch von Anwohner*innen als Ort der Zusammenkunft genutzt wird. „Das Rektorat bedenkt auch klar die sozialen Folgen ihrer Baupläne nicht. Sie nehmen hier einen gesellschaftlichen Freiraum weg, der insbesondere viel von Familien im 9. Bezirk genutzt wird, und zeigen damit auf, dass nicht nur ökologische Nachhaltigkeit, sondern gerade auch soziale Nachhaltigkeit für ihre Planung irrelevant ist. Der Versuch, trotzdem einen grünen Stempel auf das Projekt aufzudrücken, ist eine Frechheit“, so Nora Hasan. 

„Auch diese Form der kurzfristig geplanten Ressourcenverschwendung im Namen der Forschung zweier Professoren, ist das absolute Gegenteil von nachhaltiger Entwicklung des Campus. Hierbei zeigt sich die strukturelle Lücke der Nachhaltigkeitsstrategie der Uni Wien, in welcher Neubauten nicht thematisiert werden und somit Projekte dieser Art möglich gemacht werden“, so das Referat für Nachhaltigkeit und Internationales der ÖH Uni Wien.

Die ÖH Uni Wien ordnet diese Entwicklung der Universität Wien, insbesondere des Vizerektorats für Infrastruktur, als besonders kritisch ein. „Wir beobachten bereits seit langem, wie die Uni immer mehr Wert auf Quantität statt auf eine kritische, qualitative Lehre legt. Es geht nur mehr um Exzellenz und das Mithalten bei Rankings, die an keinen realen Effekt für die Studierenden gebunden sind, die nun mal den Großteil der Universität ausmachen. Die Lebensrealitäten der Studierenden rücken immer weiter in den Hintergrund und sind kaum noch mehr ein Hintergedanke“, so Alexandra Budanov.  

Das Vorsitzteam der ÖH Uni Wien versichert kämpferisch: „Während wir Teil der Hochschüler*innenschaft an der Uni Wien sind, der demokratischen Vertretung aller Studierenden an dieser Uni, wird es keinen Quantum Cube im Hof 2 geben!“

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