„Dok 1“-Doppel in ORF 1: „Alkohol – Der globale Rausch“ und „Mei Bier is ned deppat“

Am 12. Juli ab 20.15 Uhr

Wien (OTS) – Warum trinken wir? Wer profitiert davon? Und welche Folgen hat der übermäßige Alkoholkonsum für jeden einzelnen, aber auch für die Gesellschaft? Der preisgekrönte Südtiroler Filmemacher Andreas Pichler geht in „Dok 1: Alkohol – Der globale Rausch“ am Mittwoch, dem 12. Juli 2023, um 20.15 Uhr in ORF 1 den Trinkgewohnheiten der Österreicherinnen und Österreicher auf den Grund. Anschließend um 21.45 Uhr erkundet Lisa Gadenstätter in „Dok 1: Mei Bier is ned deppat“ die österreichische Trinkkultur.

„Dok 1: Alkohol – Der globale Rausch“ um 20.15 Uhr

Weltweit sind etwa 140 Millionen Menschen von Alkohol abhängig. Alkohol setzt Endorphine frei, wirkt mal aufputschend, mal beruhigend. In Europa wird seit drei Jahrzehnten zwar weniger getrunken, weltweit nimmt der Alkoholkonsum aber zu. Jedes Jahr setzt der weltweite Alkoholmarkt 1,2 Billionen Euro um – Tendenz steigend. Alkoholkonzerne geben Milliarden für Werbung und Marketing aus. Die Schäden an der Gesellschaft sind enorm. Laut WHO kann Alkohol 200 Krankheiten auslösen, darunter Brust- oder Darmkrebs. Er belastet langfristig nicht nur die Gesundheitssysteme, sondern verursacht auch tödliche Verkehrsunfälle, führt zu häuslicher Gewalt und zu Kindesmissbrauch. Drei Millionen Menschen sterben weltweit jedes Jahr an den Folgen der Sucht. Warum aber wehren wir uns so dagegen, Alkohol als Droge zu bezeichnen? Auf seiner Reise um den Globus spricht Andreas Pichler mit Suchtexperten, Alkoholproduzenten, Neurowissenschaftern, Psychotherapeuten, Ärzten und ehemaligen Trinkern, wie dem österreichischen Journalisten und langjährigen ORF-Korrespondenten Lorenz Gallmetzer. Vorzeigeland in Sachen Alkoholprävention ist Island. Islands Städte investieren bis zu zehn Prozent ihres Haushaltsbudgets in Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen, etwa in Sport-, Musik- oder Tanzkurse – mit großem Erfolg. Ohne erhobenen Zeigefinger dokumentiert Andreas Pichler, warum wir der legalen Droge Alkohol verfallen sind und weshalb Industriekonzerne und Staaten gar nicht daran interessiert sind, am Status quo etwas zu ändern.

„Dok 1: Mei Bier is ned deppat“ um 21.45 Uhr

Keine Feier ohne Anstoßen, kein Match ohne Bier, keine Hüttengaudi ohne Schnapserl: Alkoholgenuss ist ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen Kultur, obwohl gesundheitliche und psychische Folgen des Alkoholkonsums hinlänglich bekannt sind. Lisa Gadenstätter und Leberspezialist Dr. Thomas Reiberger machen mit Passantinnen und Passanten einen kostenlosen Schnell-Scan, bei dem nach zwei Minuten erkennbar ist, ob die Leber angegriffen ist oder nicht. Die Ergebnisse fallen höchst unterschiedlich aus. Aber was ist das richtige Maß beim Trinken, wo entsteht der Schaden, was ist zu viel und ab wann liegt krankhafte Alkoholsucht vor? Internistin Ursula Hollenstein von den „Science Busters“ erklärt die Wirkung von Alkohol. Roland Mader vom Anton-Proksch-Institut macht die Grenzen zwischen Genuss und Missbrauch klar. Ganze Industrien verdienen am „Genussland Österreich“: der Tourismus, die Gastronomie, das Nachtleben. Philosoph Robert Pfaller erklärt, warum Verbote oder Warnhinweise nicht unbedingt hilfreich sind, wieso man eigentlich trinkt und was einen feierlichen Moment im Kern ausmacht. Ob man dem kritischen Punkt zwischen Genuss und Missbrauch mit höheren Preisen oder schärferen Gesetzen begegnen sollte, erklärt Suchpräventionsexpertin Lisa Brunner. Ihre Branchenkollegin Barbara Fluch macht klar, welcher volkswirtschaftliche Schaden den Gewinnen aus dem Wein-, Bier- und Schnapsgeschäft gegenübersteht: Abgesehen von menschlichem Leid sind die Folgen von Missbrauch auch in Euro zu messen – von Arbeitsausfällen über Krankenstände bis zu immensen Behandlungs- und Therapiekosten. Nichttrinker:innen müssen oft eine Erklärung für ihre Abstinenz abliefern. Der trockene Alkoholiker Josef Burger hat aus dem problematischen Verhältnis vieler Österreicher:innen zum Alkohol ein Kabarettprogramm gemacht. Der ehemalige Unfalllenker Mario Brnić widmet sich als Projektleiter der Initiative „Close to“ der Aufklärung und Prävention.

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