„kulturMontag“: 100. Geburtstag Loriot, Terry-Gilliam-Retrospektive und Gewinner:innen der NESTROY-Theaterpreise

Danach: „Wechselspiele: Feinig, Unterkirchner & Senfter in St. Corona“ – am 6. November ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Clarissa Stadler präsentiert den „kulturMontag“ am 6. November 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2, der u. a. eine Hommage an den großen Humoristen Loriot zeigt, dessen Geburtstag sich zum 100. Mal jährt. Weiters widmet sich die Sendung dem Regisseur, Drehbuchautor, Komiker und „Monty Python“-Mitglied Terry Gilliam, der im Interview über seinen Wechsel vom komischen ins ernste Fach erzählt. Außerdem berichtet der „kulturMontag“ über die begehrten NESTROY-Theaterpreise, die am Vorabend im Wiener Volkstheater vergeben werden. Clarissa Stadler begrüßt den „Besten Schauspieler“ live im Studio zum Gespräch. Anschließend steht eine neue Ausgabe des intimen Konzert-Gesprächsformats „Wechselspiele in St. Corona“ (23.25 Uhr) auf dem Programm: diesmal mit dem Kärntner Ensemble Feinig, Unterkirchner & Senfter.

Loriot macht froh – Zum 100. Geburtstag des großen Humoristen

„Menschen sind an der Leine zu führen“, sagte einer, der auch heute noch zu den berühmtesten Humoristen im deutschen Sprachraum zählt. Einer, für den „das Leben ohne Mops möglich, aber sinnlos“ war – Vicco von Bülow alias Loriot brachte mit seinen knollennasigen Herren Müller-Lüdenscheidt und Dr. Klöbner, dem Ehepaar Hoppenstedt oder als Ödipussi die Deutschen zum Lachen, weil er sie zeigte, wie sie sind. Ob mit perfiden Pointen, abgründigen Cartoons oder absurden Filmen – Loriot erreichte ein Millionenpublikum, ohne massenkompatibel zu sein. Ein genialer Verwandlungskünstler, der Masken und Rollenspiele liebte und perfektionierte, der mit seiner ihm typischen trockenen Nonchalance den Deutschen ihr eigenes Ungeschick gegenüber allem Schönen, Gelungenen, Eleganten erträglich machte, der Erste, dem sie erlaubten, dass er ihre verklemmten Umgangsformen verlachte. Denn Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, Spross eines alten preußischen Offiziersgeschlechts, tat es auf eigene Rechnung. „Das Komische ist man selbst“, sagte Loriot einmal. „Wer glaubt, Humor bestehe darin, sich über andere Leute lustig zu machen, hat nichts verstanden.“ „Gute Pointen haben kein Verfallsdatum“, bekennt sich Deutschlands Ulknudel Nummer 1, Otto Waalkes, im „kulturMontag“-Interview als jahrzehntelanger Loriot-Verehrer. Zum 100. Geburtstag des begnadeten Satirikers zeigt das „Caricatura“, das Museum für Komische Kunst in Frankfurt, eine umfassende Retrospektive. Der „kulturMontag“ mit einer Hommage an den König der Komödie.

Im Bann wilder Bilder – Terry-Gilliam-Retrospektive

„Wenn der Humor stirbt, ist das für mich das Ende der Zivilisation“, bekundete einer, der es wissen muss: Terry Gilliam, einst Mitglied der legendären Monty-Python-Truppe. Mit ihren komischen, abgrundtief absurden, albernen wie bissigen Sketchen wurde das britische Sextett in den 1970er Jahren über die Landesgrenzen hinweg berühmt. Dabei war der studierte Politikwissenschafter und spätere Comic- und Trickfilmzeichner Gilliam der einzige US-Amerikaner im Team der Experten des schwarzen Humors. Noch heute schwärmt der bald 83-jährige Regisseur und Drehbuchautor über die großartige Zeit mit Monty Python, in der die Truppe schockierend, anstößig, aber immer witzig sein konnte, wie etwa mit „Das Leben des Brian“ – einer Satire auf religiösen Dogmatismus, die Ende der 70er Jahre die Kirche erzürnte und das Publikum begeisterte. 1975 führte Gilliam bei der Komödie „Die Ritter der Kokosnuss“ erstmals Regie, erfolgreiche Produktionen wie „Brazil“ oder „12 Monkeys“ mit Bruce Willis und Brad Pitt folgten. Gilliam will große Dinge vollbringen, doch beißt er sich oft für seine genialen Visionen bei den Filmstudios die Zähne aus, etliche Projekte scheitern. Gelegentlich muss der hochbegabte Entfessler neuer Bilderwelten zu seinem Glück gezwungen werden, wie etwa bei dem als Auftragsarbeit produzierten späteren Meisterwerk „Der König der Fischer“ mit Robin Williams und Jeff Bridges. In fast allem, was der Regisseur und Komiker sagt und tut, schwingt eine große Portion Humor und Selbstironie mit. Wie ihm das Kunststück vom komischen ins ernste Fach zu wechseln gelungen ist, zeigt eine Retrospektive im Wiener Gartenbaukino und erzählt Terry Gilliam im Interview.

Einer wird gewinnen – Die NESTROY-Theaterpreise 2023

Seit mittlerweile 23 Jahren werden Bühnenkünstlerinnen und -künstler in Österreich für ihre Leistungen in den unterschiedlichen Kategorien, von der besten Regie, über das beste Stück bis zum besten Nachwuchs, mit dem begehrten Theaterpreis NESTROY geehrt. Sind es bei den Damen Stars wie Katharina Lorenz, Birgit Minichmayr, Julia Kreusch, Valery Tscheplanowa oder Saioa Alvarez Ruiz, die um die Auszeichnung zur Besten Schauspielerin rittern, mischen bei den Besten Schauspielern Alexander Pschill, Elias Eilinghoff, Frieder Langenberger, Nicolas Streit und Michael Maertens mit. Wer wird heuer den NESTROY gewinnen? Fest steht bereits, dass die Auszeichnung für das Lebenswerk an Emmy Werner geht, den Autorenpreis erhält Thomas Perle. Der „kulturMontag“ bringt eine Zusammenfassung der Gala aus dem Wiener Volkstheater, die ORF III am Vorabend, live-zeitversetzt und in voller Länge ab 21.05 Uhr überträgt. Live im Studio begrüßt Clarissa Stadler den „Besten Schauspieler“ zum Gespräch.

„Wechselspiele: Feinig, Unterkirchner & Senfter in St. Corona“ (23.25 Uhr)

Das Gesprächs-Konzertformat „Wechselspiele in St. Corona“ geht in die nächste Runde: In der bereits 13. Ausgabe folgt ein Ensemble aus Kärnten der Einladung des ORF zu einem exklusiven musikalischen Rendezvous in St. Corona am Wechsel: Pianist Tonc Feinig, Saxofonist Edgar Unterkirchner und Harfenistin Hannah Senfter. Mit ihrem Stil wollen sie Brücken bauen: zwischen Musikrichtungen und Kulturen, Menschen und Geschichten, Altem und Neuem. Die Initialzündung für die Zusammenarbeit zwischen Feinig und Unterkirchner kam, nach dem Bekunden von gegenseitiger Sympathie, in Form eines Anrufs der Protokollabteilung des Landes Kärnten zur musikalischen Gestaltung eines Festakts. Den Lockdown nutzten sie, um Arrangements slowenischer Volkslieder aufzunehmen. In der Reihe „Wechselspiele“ präsentieren die beiden nun gemeinsam mit Hannah Senfter, der Solo-Harfenistin des Kärntner Symphonieorchesters, ihre Musik zwischen deutschen und slowenischen Kärntnerliedern, jiddischen Melodien und jazzigen Arrangements. Im Gespräch mit Kulturmoderatorin Teresa Vogl gibt das Trio zwischendurch Einblick in seine Gedankenwelt rund um die Musik.

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