ORF-„matinee“: „Der Geschmack Europas“ im Alentejo, Porträts über Leopoldina Habsburg und das Naturhistorische Museum

Außerdem: „Die Kulturwoche“ – am 7. April ab 9.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – In der „matinee“ am Sonntag, dem 7. April 2024, um 9.05 Uhr in ORF 2, stehen zunächst in einer Ausgabe der ORF-Reihe „Der Geschmack Europas“ die vielfältigen Aromen der portugiesischen Region Alentejo auf dem Programm. Danach beleuchtet das Filmporträt „Von Wien nach Rio – Das Leben der Leopoldina Habsburg“ (9.35 Uhr) die abenteuerliche Geschichte jener Frau, die durch Heirat Kaiserin von Brasilien und Königin von Portugal wurde. Die Dokumentation „Das Naturhistorische – Hinter den Kulissen eines Wiener Museums“ (10.00 Uhr) beleuchtet anschließend den Alltag jener Menschen, die in der renommierten Institution forschen, bauen, ausstopfen, führen, sammeln und ordnen. Den von Peter Schneeberger präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps.

„Der Geschmack Europas – Der portugiesische Alentejo“ (9.05 Uhr)

Diesmal erkunden Lojze Wieser und Martin Traxl auf ihrem filmischen Streifzug durch europäische Regionen sowie deren Küchen und Kulturen den Alentejo, eine der reizvollsten Gegenden Portugals. Obwohl die Region rund ein Drittel des portugiesischen Festlands umfasst und somit die flächenmäßig größte Portugals ist, leben hier nur rund fünf Prozent der Bevölkerung. Gleichzeitig ist der Alentejo aus wirtschaftlicher Sicht auch eine der ärmsten Gegenden Westeuropas und blieb bislang noch – im Gegensatz zur südlich gelegenen Algarve – von großen Touristenströmen verschont. In der weiten, ursprünglichen Landschaft des Alentejo, der sich im Norden bis zum Tejo-Tal erstreckt, sind die jahrhundertelangen Einflüsse der Mauren, Römer, Juden und Christen nicht zu übersehen. Doch diese spiegeln sich nicht nur in der Architektur und Volkskultur wider, sondern haben auch ihre Spuren in Kulinarik und Küche des Alentejos hinterlassen. Auf ihrer Reise von der ehemaligen Königsstadt Évora durch das alentejische Hinterland mit seinen einzigartigen Korkeichen-Wäldern, Olivenhainen und Weinbergen, über Estremoz, Marvao und Monsaraz, das an Europas größtem Stausee liegt, bis an die wild-romantische Atlantikküste zu Vasco da Gamas Geburtsstadt Sines, begegnen Präsentator Lojze Wieser und ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl, der den Film gestaltete, den Geschmäckern der durch die Jahrhunderte vermengten Kulturen. Und sie treffen Menschen, die die alten Rezepte und traditionellen Speisen wie die Açorda, das Sarapatel oder die Caldeirada ins Heute übertragen können.

„Von Wien nach Rio – Das Leben der Leopoldina Habsburg“ (9.35 Uhr)

Sie war Naturwissenschafterin, Politikerin und die erste europäische Prinzessin auf südamerikanischem Boden. Leopoldina Habsburg, Tochter von Kaiser Franz I., wurde in Brasilien als Landesmutter verehrt, während sie in Europa zu den unbekannteren Repräsentantinnen des Herrschergeschlechts zählte. Dabei hat sie mit ihrem regen wissenschaftlichen Interesse viel zum Aufbau der herausragenden Sammlungen in Wiener Museen beigetragen. Im Naturhistorischen Museum und im Weltmuseum Wien ist man heute noch beschäftigt, die Pflanzenproben, die Tiere und die völkerkundlichen Objekte aufzuarbeiten, die Leopoldina Habsburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Europa geschickt hat. Politisch hat sie die Landkarte Südamerikas wesentlich mitgeprägt – Brasilien würde in seiner heutigen Form ohne ihr Engagement wahrscheinlich nicht existieren. Der Film von Katharina Heigl erzählt die Geschichte des kurzen und intensiven Lebens einer facettenreichen Frau.

„Das Naturhistorische – Hinter den Kulissen eines Wiener Museums“ (10.00 Uhr)

In einem der Ausstellungsräume im Wiener Naturhistorischen Museum steht ein Grüppchen von Tierpräparatoren rund um ein riesiges „Stofftier“: eine ausgestopfte Giraffe – vier Meter hoch, hundert Jahre alt, rissig und löchrig. Sie bedarf dringend eines „Liftings“ in den Werkstätten des Hauses. Doch der Weg dorthin ist lang und verschlungen. In der Dokumentation ist das Kamerateam live dabei, wenn das betagte Tier sisyphusartig hinter die Kulissen des prachtvollen Museums manövriert wird.
Dort findet sich Regisseur Florian Gebauer in einer eigenen, der Öffentlichkeit verborgenen Welt wieder. Während die Besucherinnen und Besucher in den oberen Geschoßen 40 Schauräume durchschreiten, befindet sich der Großteil der mehr als 30 Millionen Objekte in jedem freien Winkel des Hauses verstreut – bis ins vierte Untergeschoß. Über Monate fängt das Kamerateam den Alltag der Menschen ein, die hier forschen, bauen, ausstopfen, reparieren, sammeln und ordnen. Anhand uralter Steine, Meteoriten, Knochen oder Skelette fördern Expertinnen und Experten der Paläontologie, Entomologie, Zoologie sowie Vertreter:innen zig anderer Fachrichtungen immer wieder neue, kuriose oder gar sensationelle Erkenntnisse zutage. Alle hier erforschen „das Früher“, um „das Heute“ besser verstehen zu können. Auch die Außenstellen des Hauses kommen im Film zu Ehren, etwa die Ausgrabungen in Hallstatt, wo Forscherinnen und Forscher immer wieder Uraltes zutage fördern und daraus Wissen generieren. Das Credo der wissenschaftlichen Abteilung des Museums und ihre Geschichten, Eindrücke und Anekdoten sind es wohl, die vermeintlich Verstaubtes so lebendig und aktuell werden lassen. Sogar das große „Stofftier“, die Giraffe, erstrahlt am Ende des Films wieder frisch und staubbefreit – fast wie lebendig!

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