Große Gastronomieunternehmen sind gegenüber kleinen bei COFAG-Förderungen klar im Nachteil

Wien (OTS) – Große Gastronomieunternehmen, wie zum Beispiel das Café Landtmann der Familie Querfeld, wären ohne COFAG Förderungen nicht durch die Corona-Krise gekommen. Durch die Deckelung der Förderungen sind sie jedoch nicht nur gegenüber kleineren Gastronomen im Nachteil, sondern müssen – sofern vorhanden – von der Substanz ihrer Unternehmen zehren, um das Überleben des Betriebs zu sichern. Letzte Woche wurden laut EU Vorgabe die Förderungen der Unternehmen offengelegt, die über den Betrag von € 100.000,- Förderungen in Anspruch genommen haben. Richtiger und fairer Weise sollte man diesen Zahlen jedoch auch die Verluste und Kosten der Unternehmen gegenüber stellen.

Absolute Zahlen zu kommunizieren kann in die Irre führen, was sehr gut am Beispiel der Covid-Infektionszahlen zu sehen ist. Die absoluten Zahlen der Neuinfektionen sind in Relation mit der Bevölkerungszahl und den Testungen zu sehen, um aussagekräftige Vergleichswerte zu bekommen.

So verhält es sich auch bei den Förderungen. Bereits in der Presse vom 6. Mai 2021 im Economist/Wirtschaftsrecht wurde Tourismusministerin Elisabeth Köstinger klar und deutlich zitiert, dass es „… immer um eine gesamtheitliche Betrachtung geht. Isolierte monatliche Betrachtungsweisen verzerren das Bild.“

Zutreffend ist dies auch für die Unternehmen der Familie Querfeld, insbesondere für das Café Landtmann.

Wenn man einerseits die kolportierte Fördersumme von € 637.000,-betrachtet, so muss man dieser Summe wie folgt gegenüberstellen bzw. in Relation bringen:

* 8,5 Monate durch die beiden Total-Lockdowns geschlossen (Mitte
März – Mitte Mai 2020, November 2020 – Mitte Mai 2021) und somit totaler Umsatzausfall.

* 16.3. – 15.9. 2020: Von den 6 Monaten gab es nur für 3 Monate und nur für max. 75 Prozent Fixkostenzuschuss

* 5,5 Monate (15.5. – 30.9.2020) durch Corona-Regelungen eingeschränkter Betrieb bedeutet einen Umsatzverlust zwischen 37 und 50 Prozent.

* Circa 80 Prozent der Lohnkosten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit wurden übernommen, der Rest musste vom Unternehmen getragen werden. Das alleine entspricht mehr als der Hälfte der in der Transparenzdatenbank aufscheinenden € 637.000,-.

* Für 2020 werden noch € 137.000,- Förderungen dazukommen, also insgesamt € 800.000,-, dazu gehören auch EUR 164.257,-Fixkostenzuschuss I für den gesamten Zeitraum.

* Dem steht ein Umsatzverlust 03–12/2020 gegenüber von € 5,2 Millionen netto!

Die meisten der österreichischen Gastronomieunternehmen, rund 40.000, kommen mit den Förderungen und Zuschüssen gut durch die Pandemie. Die offiziellen Größenordnungen bestätigen das: 91,8 Prozent haben 0-9 Beschäftigte, 7,5 Prozent 10 – 49 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, damit bleiben 0,7 Prozent für Unternehmen mit über 50 Beschäftigten.

Genau diese 0,7 Prozent der Gastronomieunternehmen sind von der Deckelung der Förderungen und Zuschüssen betroffen, mit dem Ergebnis, dass diese Betriebe nur durch Heranziehen ihrer finanziellen Reserven überleben können. Von Bereicherung anhand der Förderungen zu sprechen ist bei Großbetrieben in der Gastronomie daher nicht angebracht.

Berndt Querfeld: „Wir sind dankbar für die Förderungen, denn ohne könnten wir diese Woche gar nicht mehr aufsperren und hätten auch unsere Mitarbeiter nicht halten können. Gleichzeitig muss man aber auch festhalten dass wir unsere eigenen Reserven mobilisiert haben um zu überleben. Noch dazu wissen wir nicht, wie lange der eingeschränkte Betrieb noch aufrecht erhalten werden muss. Es ist ja nicht so, dass wir ab 19. Mai 2021 gleich 100 Prozent erwirtschaften können.“

Familie Querfeld:

Seit 1976 ist das Café Landtmann im Besitz der Familie Querfeld. Nach einer Komplettrenovierung 1982 perfektionierte 1988 Berndt Querfeld gemeinsam mit seinen Eltern den „Landtmann Stil“ in der Tradition des typischen Wiener Kaffeehauses. In den folgenden Jahren übernahm die Familie weitere Cafés und brachte die Wiener Mehlspeiskultur aus dem Stammhaus auch hier erfolgreich zur Wirkung. Seit 2006 beliefert „Landtmann’s feine Patisserie“ sie alle aus einer großen Backstube in Alt Erlaa: Das Café Mozart am Albertinaplatz, das Café Residenz in Schönbrunn, das Café Hofburg im inneren Burghof, das Café Museum, Landtmann’s Jausen Station im Schönbrunner Kronprinzengarten, das Napoleon am Kagraner Platz und Das Bootshaus an der Alten Donau.

[www.cafe-wien.at] (http://www.cafe-wien.at)

Michaela Unteregger
Kommunikation Unteregger
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