„kulturMontag“: 95. Oscar-Highlights, Barrie Koskys „Figaro“ und Biografie, Herbert Grönemeyer mit neuem Album live im Studio

Danach: Neue „Ikonen Österreichs“-Ausgabe „Der Kult der Bewegung – Die Mobilität der Österreicher“ – ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 13. März, um 22.30 Uhr in ORF 2, blickt zunächst auf die Highlights der in der Nacht vergebenen 95. Academy Awards. In Wolfgang Petersens Oscar-prämiertem Film „Das Boot“ begann Herbert Grönemeyers Karriere, bevor er 1984 musikalisch durchstartete und zum deutschen Superstar der Popmusik wurde. Anlässlich seines neuen Albums ist der Publikumsliebling live zu Gast im Studio. Weiters stellt die Sendung Opernmagier Barrie Kosky ins Rampenlicht, der morgen mit Mozarts „Le nozze di Figaro“ an der Wiener Staatsoper Premiere feiert und damit seinen Da-Ponte-Zyklus im Haus am Ring zum Abschluss bringt. Am Montag erscheint seine Biografie. Anschließend an das Magazin ist „Der Kult der Bewegung – Die Mobilität der Österreicher“ Thema einer neuen Ausgabe der ORF-Reihe „Ikonen Österreichs“ (23.25 Uhr).

Glamouröse Goldjungen – Die 95. Oscar-Gala

Wer macht in diesem Jahr das Rennen um die begehrten Oscar-Trophäen? Heißester Anwärter ist jedenfalls mit elf und damit den meisten Nominierungen der Sci-Fi-Film „Everything Everywhere All at Once“. Das Fantasy-Werk von Dan Kwan und Daniel Scheinert mit Action und Kung-Fu-Elementen ist u. a. in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Beste Haupt- und Nebendarstellerin nominiert. Zu den Topfavoriten zählt auch die Tragikomödie „The Banshees of Inisherin“ mit Colin Farrell und Brendan Gleeson in den Hauptrollen, die auf neun Nominierungen kommt. Das Filmdrama „Elvis“ mit Schauspieler Austin Butler hat acht Chancen, Tom Cruise kann mit „Top Gun:
Maverick“ auf sechs Preise hoffen, „Black Panther: Wakanda Forever“ ist fünfmal nominiert, James Camerons „Avatar: The Way of Water“ viermal. Auch zwei Künstler aus Österreich mischen mit im Oscar-Spektakel. Der Wiener Schauspieler Felix Kammerer spielt in der deutschen Verfilmung von Erich Maria Remarques Antikriegsklassiker „Im Westen nichts Neues“. Todd Fields Musikdrama „Tár“ könnte nicht nur der umwerfenden Cate Blanchett den Goldjungen bringen, sondern auch der Tiroler Schnittmeisterin Monika Willi. Der „kulturMontag“ schaltet live zu ORF-Filmchef Christian Konrad nach Los Angeles, der die 95. Oscar-Gala analysiert.
Auch die „Seitenblicke“ berichten bis inklusive Montag, dem 13. März, jeweils um 20.05 Uhr in ORF 2, exklusiv und direkt aus Hollywood. Auf dem Programm stehen zahlreiche Stories rund um den renommiertesten Filmpreis der Welt.

Leidenschaftlicher Humanist – Herbert Grönemeyer mit neuem Album live im Studio

„Das ist los“ nennt der deutsche Superstar Herbert Grönemeyer schlicht sein neues und somit 20. Studioalbum, das am 24. März erscheint. Nach drei Jahren Pause meldet sich der sympathische Ruhrpottler mit der markanten Reibeisenstimme zurück und will in einer krisengebeutelten Zeit mit seiner Musik Hoffnung geben. Seit jeher versteht er sich als Mahner und Menschenfreund, der sich politisch wie sozial einmischt und engagiert. Seine Lieder vertonen das Gefühl der Gegenwart, zugleich sind sie zeitlose Poesie. Keiner verknüpft Introspektive und beobachtenden Blick von außen so präzise wie er. Ein Erfolgskonzept, mit dem Herbert Grönemeyer seit rund 40 Jahren beim Publikum punktet. Das vor mittlerweile 20 Jahren veröffentlichte Album „Mensch“ ist sein bisher erfolgreichstes und auch sein persönlichstes, versuchte er doch darin den Tod seiner ersten Frau und den seines Bruders aufzuarbeiten. Mit „Urverlust“ stellt der Pop-Barde auf seiner neuen Platte sein vielleicht ungewöhnlichstes und schönstes Liebeslied vor. Doch aufgeben ist ein Wort, das Grönemeyer nicht kennt. Und so startet der 66-Jährige mit „Das ist los“ wieder durch und geht ab Mitte Mai auf Tournee, die ihn auch in die Wiener Stadthalle führt. Davor legt er noch einen Kurzbesuch in Wien ein und ist live zu Gast im „kulturMontag“. Mit Peter Schneeberger spricht der Musiker über die Sorgen, die nicht nur viele Menschen, sondern auch ihn antreiben – über eine Welt, die aus den Fugen sei, was die Klimakatastrophe, den Krieg in der Ukraine und brutale Regimes wie jenes im Iran angeht.

Exzentrischer Jongleur – Barrie Kosky über Mozart, Miss Piggy & Co

Er ist bekannt für seinen knalligen, exzentrischen Stil, im Herzen ist er allerdings Minimalist und pendelt einfach gern zwischen den Extremen. Der gebürtige Australier Barrie Kosky ist einer der gefragtesten Opernregisseure der Welt. Zehn Jahre lang war er Intendant der Komischen Oper Berlin, Engagements führten ihn ans Royal Opera House nach London, an die Pariser Oper, nach Bayreuth oder zu den Salzburger Festspielen. An der Wiener Staatsoper ist Kosky für den Da-Ponte-Zyklus engagiert, jetzt feiert seine letzte Trias-Interpretation – Mozarts lustigste Oper „Le nozze di Figaro“ – Premiere. Der rasante Reigen um ein Dienerpaar, dessen Hochzeit durch Irrungen und Wirrungen zu platzen droht, ist eine von Koskys Lieblingsopern. Und die hat er hochkarätig besetzt: Andrè Schuen spielt den Grafen, der seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat, Patricia Nolz stiftet als Cherubino Chaos, Ying Fang ist die kluge, angstbefreite Susanna und Peter Kellner der Figaro. Sexy und erotisch sind Koskys Inszenierungen, Perfektion hat für ihn keinen Stellenwert. Er vertraut der Sinnlichkeit der Musik und des körperlichen Spiels. Die Liebe zur Oper entdeckte er früh durch seine ungarische Großmutter, die ihn in Melbourne als Siebenjährigen in Puccinis „Madame Butterfly“ mitgenommen hat. Von da an war es um ihn geschehen. Von Barock bis Musical – Barrie Kosky hat ein breites Interesse am Musiktheater. Seine Arbeit empfindet er nicht als Job, es sei bezahlte Freude und ein Privileg. Wie es dazu kam, erzählt er in seinem neuen Buch „Und Vorhang auf, hallo!“ sowie im Gespräch mit Peter Schneeberger.

Dokumentation „Ikonen Österreichs: Der Kult der Bewegung – Die Mobilität der Österreicher“ (23.25 Uhr)

In der Reihe „Ikonen Österreichs“ werden Gegenstände lebendig gemacht, die eine ikonische Bedeutung für die Identität des Landes haben. Regisseur Peter Beringer wirft in dieser Folge einen Blick auf die spannende Geschichte der Mobilität der Österreicherinnen und Österreicher.

Fahren und Fortbewegung sind in Österreich zweifellos Kult, dafür stehen Volkshelden wie Jochen Rindt und Niki Lauda sowie weltbekannte Erfinder und Ingenieure wie Carl Ritter von Ghega und Ferdinand Porsche. Schon am Ende der Eiszeit, als unbekannte Völker das heutige Gebiet Österreichs durchstreiften und besiedelten, wurden Verkehrswege in den Alpen erschlossen. Die Menschen stellten sich wohl schon damals die Frage, wie man am schnellsten und bequemsten von A nach B gelangt.
Und bald stellte sich auch die Frage nach standesgemäßer Fortbewegung. Eines dieser Zeugnisse ist der Kultwagen von Strettweg. Er wurde 1851 in der Nähe von Judenburg gefunden und ist ein kleines Wunderwerk metallurgischer Technik aus dem siebenten Jahrhundert vor Christi. Der Kultwagen stellt eine Opferprozession auf Rädern dar und war wohl Requisit bei kultischen Handlungen. Welcher Art war wohl die Gesellschaft, die Miniaturwägen als Standessymbol in ein Grab legte, in der Fürsten und Fürstinnen sogar in Wägen bestattet wurden? Ein Sprung durch die Jahrtausende: Rund 2.200 Jahre später ist nicht ein Wagen in Österreich Kult, sondern ein Pferd. Die Urform der Lipizzaner kommt im 16. Jahrhundert mit den spanischen Habsburgern ins Land und wird gewissermaßen zum Ferrari der frühen Neuzeit: ein Objekt der Begierde, das dem Herrscherhaus und als Geschenk ausgewählten fremden Würdenträgern vorbehalten war, ein Lebewesen von makellosem Aussehen, hoher Lernbereitschaft und Intelligenz, hochgezüchtet, um Freund und Feind zu beeindrucken. Die Fähigkeit, mit den weißen Hengsten komplizierteste Figuren zu reiten, gehörte zum Ausbildungsprogramm junger habsburgischen Prinzen und Prinzessinnen. Heute ist der Lipizzaner Aushängeschild und Kulturbotschafter Österreichs. Die Tradition rund um das Ballett der weißen Hengste zu pflegen, dafür sorgen eine strenge Ausbildung sowohl von Reitern als auch Pferden in der Spanischen Hofreitschule in Wien sowie ein bewährtes Zuchtprogramm im staatlichen Gestüt im steirischen Piber.
Österreichischer Erfindungsgeist, hochaktuell: Das wahrscheinlich erste funktionale Elektroauto der Welt ging 1900 in Österreich in Produktion. Entworfen hatten es der Wagenbauer Ludwig Lohner, und ein blutjunger Ingenieur, Ferdinand Porsche, der einen revolutionären elektrischen Radnabenmotor eigens für dieses Fahrzeug konstruierte. Der „Lohner-Porsche“ war seiner Zeit weit voraus, hatte reichlich Kraft und Beschleunigung und eine damals konkurrenzfähige Spitzengeschwindigkeit von 35 km/h. Dennoch zog er nach etwa zehn Jahren gegen die lärmenden und stinkenden Benzinfahrzeuge den Kürzeren. Grund: die Reichweite. Mit seinen 450 Kilogramm schweren Batterien schaffte das Fahrzeug gerade 50 Kilometer. Der Traum automobiler Freiheit ließ sich mit diesem Konzept nicht realisieren. Dennoch war der Lohner-Porsche ein Erfolg: Für Fahrzeugflotten von Feuerwehren oder Taxiunternehmen erwies sich das System als praktikabel. Rentabel war die Produktion nicht. So wendete sich Lohner dem Flugzeugbau zu, und Porsche stiegt auf Benzinmotoren um.

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