„kulturMontag“: Venedig-Biennale, Amadeus Austrian Music Awards, neuer TaW-Intendant Stefan Herheim live im Studio

Danach: Porträt „Barbra Streisand – Geburt einer Diva“ und Musicalverfilmung „Funny Girl“ zum 80. Geburtstag

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 25. April 2022 um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich dem designierten Intendanten des Theaters an der Wien und seinen Plänen: Stefan Herheim, der sein neues Amt im September antritt, spricht live zu Gast im Studio über seine Visionen für das Opernhaus. Weiters befasst sich die Sendung u. a. mit der am Wochenende startenden 59. Kunst-Biennale in Venedig und wirft einen Blick auf die bevorstehende Verleihung der diesjährigen Amadeus Austrian Music Awards (29. April, 22.20 Uhr, ORF 1), bei der neben arrivierten Künstlergrößen auch Newcomer wie die beiden Wiener Rapper Eli Preiss und Bibiza nominiert sind.

Anschließend an das Kulturmagazin steht die Dokumentation „Barbra Streisand – Geburt einer Diva“ (23.15 Uhr) zum 80. Geburtstag der Künstlerin (24. April) auf dem Programm, gefolgt von der 1968 entstandenen Musicalverfilmung „Funny Girl“ (0.00 Uhr) mit Barbra Streisand und Omar Sharif. Diese ist bereits am Samstag, dem 23. April, um 9.05 Uhr in ORF 2 zu sehen.

Ein Artus-Typ und Tausendsassa – Stefan Herheim, der neue Chef am Theater an der Wien

Als Intendant mag er noch ein Neuling sein, im Musiktheaterbetrieb gilt er schon längst als gefeierter Opernregisseur, der schon so manchen Skandal ausgelöst hat. Stefan Herheim folgt Roland Geyer im September als neuer Chef des Theaters an der Wien. Nun hat der gebürtige Osloer und Wahl-Berliner Wien zu seinem künftigen Lebensmittelpunkt auserkoren. Als Regisseur gilt er als Bilderstürmer, der den ganzen Theaterbetrieb in Anspruch nimmt, aber auf stimmige Rahmenbedingungen achtet. Der 52-jährige Norweger schätzt den runden Tisch, er sei „ein Artus-Typ“, der am liebsten im Kollektiv arbeitet. Herheim liebt das Experiment, aber auch „vernachlässigte Gattungen“, wie die Operette, die am Theater an der Wien entstand und geprägt wurde. Und selbstverständlich großes Musiktheater, das es in seiner Ära auch für die Kleinen geben soll. Als Neo-Manager will der künstlerische Tausendsassa auf Identifikation und Motivation setzen. Auf sein neues Haus muss er noch zwei Jahre verzichten, wird es doch seit März um rund 60 Millionen Euro generalsaniert. Da Zusperren keine Option war, ist die Halle E im Museumsquartier ab Herbst sein Ausweichquartier für große Formate im Monatsrhythmus. Am 23. April verrät Stefan Herheim bei einer Pressekonferenz seine Pläne. Clarissa Stadler begrüßt den Neo-Intendanten live im Studio.

„Milk of Dreams“ – Die 59. Biennale in Venedig

Unter dem surreal anmutenden Titel „Milk of Dreams“ nach dem gleichnamigen Buch der 2011 verstorbenen Surrealistin Leonora Carrington präsentiert sich die älteste Kunstschau der Welt in ihrer 59. Ausgabe unbeschreiblich weiblich. Pandemiebedingt mit knapp einem Jahr Verspätung setzt die Biennale in Venedig unter der Leitung von Cecilia Alemani einen Frauenschwerpunkt. Mehr als das, denn 180 der 213 vertretenen Künstler/innen sind Frauen oder nonbinäre Menschen und viele davon geben ihr Biennale-Debüt. Große Fragen der Erde sollen heuer im Mittelpunkt stehen, geht es doch um nicht weniger als den Zustand der Menschheit, ihr Verhältnis zum Planeten und um Visionen einer posthumanen Welt. Die Schau gruppiert sich um drei Themenblöcke: die Darstellung von Körpern und deren Metamorphosen, die Beziehung zwischen Individuen und Technologien und die Verbindung zwischen den Körpern und der Erde. Auch Kunst prominenter Österreicherinnen, wie u. a. der 1994 verstorbenen Pop-Art-Frontfrau Kiki Kogelnik oder der 2003 verstorbenen Zeichnerin und Fotografin Birgit Jürgenssen, ist im internationalen Teil vertreten. Ebenso ist Österreichs Länder-Pavillon mit dem Duo Jakob Lena Knebl / Ashley Hans Scheirl und ihren „Begehrensräumen“ unter dem Motto „Invitation of the Soft Machine and Her Angry Body Parts“ stark besetzt. Mit dem Goldenen Löwen wird die Düsseldorfer Bildhauerin Katharina Fritsch geehrt. So viel Weiblichkeit war noch nie zwischen dem Arsenale und den Giardini zu entdecken.

Amadeus Austrian Music Awards 2022 – Preise für Newcomer Eli Preiss und Bibiza?

Am 29. April dreht sich im Wiener Volkstheater alles um die Amadeus Austrian Music Awards: In insgesamt 14 Kategorien, vom Album des Jahres bis zu Pop/Rock, werden die Preise verliehen und damit der Scheinwerfer auf die Vielfalt, die Kreativität und das Talent der heimischen Musikszene gerichtet. Während Austropop-Größe Boris Bukowski bereits fix für sein Lebenswerk geehrt wird, matchen sich zum-Beispiel beim Song des Jahres u. a. Raf Camora mit Bilderbuch, beim Album des Jahres u. a. Ina Regen mit Josh. (außer am 29. April freitags als „Starmania“-Juror ab 20.15 Uhr in ORF 1), und in der Rubrik Hip Hop / Urban stechen die Jungstars Eli Preiss und Bibiza hervor, die an diesem, von Conchita Wurst moderierten Abend auch für den FM4-Award nominiert sind. Beide sind sie erst Anfang 20, haben schon im Alter von zwölf Jahren die Musik für sich entdeckt und sorgen für frischen Wind in Österreichs Hip-Hop-Szene. Erst vor Kurzem sind die erfolgreichen Wiener Rapper gemeinsam im Ernst-Happel-Stadion bei dem Benefizkonzert für die Ukraine vor rund 45 000 Menschen aufgetreten. Jetzt gehen sie in gleich zwei Kategorien ins Rennen um den Amadeus Austrian Music Award.

Dokumentation „Barbra Streisand – Geburt einer Diva“ (23.15 Uhr)

Sie ist die Königin der Musikindustrie, des Broadways und des New Hollywood – und feiert am 24. April ihren 80. Geburtstag: Barbra Streisand, die letzte große „American Songbook“-Diva, hat viele Künstlerinnen nach ihr, wie Madonna, Beyoncé oder Lady Gaga, geprägt. Als perfektionistisches Multitalent steht sie in der Tradition der singenden, tanzenden und schauspielenden Hollywoodstars.

1942 als Tochter einer jüdischen Familie wurde Barbara Joan Streisand in Brooklyn, New York geboren. Ihr Vater, ein jüdischer Lehrer, starb 15 Monate nach ihrer Geburt. Als sie ein junges Mädchen war, hielten ihre Mutter und ihr Stiefvater sie für nicht hübsch genug für die Bühne. Doch sie ließ sich nicht beirren und setzte sich auch später in einer Männerdomäne durch. Nicht von ungefähr nannte ihre Großmutter sie wegen ihres Dickkopfs schon als Kind „farbren“, was auf Jiddisch so viel wie „brennend“ bedeutet. Nachdem Streisand versucht hatte, als Sängerin in New Yorker Nachtclubs Fuß zu fassen, bekam sie mit 19 ihre erste Rolle im Broadway-Musical „I Can Get It for You Wholesale“. Mit 21 veröffentlichte sie ihr erstes Studioalbum – „The Barbra Streisand Album“. Auch im Filmgeschäft konnte die vielseitige Künstlerin beispiellose Erfolge feiern: Filmmusicals wie „Funny Girl“ und „Hello, Dolly!“, Komödien wie „Is’ was, Doc?“ und Dramen wie „So wie wir waren“ wurden dank ihr zu großen Publikumserfolgen. Mit eigenen Regiearbeiten wie „Yentl“ und „Der Herr der Gezeiten“ etablierte sich „die Streisand“ auch als Regisseurin hinter der Kamera.

Mit ihrer Mezzosopran-Stimme und ihrem Aussehen, das nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprach, schrieb sie ein ganz eigenes Kapitel der Unterhaltungsgeschichte. Barbra Streisand verkörperte eine neue Art von Attraktivität und vor allem ein neues Bild des weiblichen Stars: frei, unangepasst und stark. Damit ebnete sie den Weg für die Künstlerinnen der Girl-Power-Bewegung. Ihre Erfolgsbilanz: mehr als 60 Alben, 20 Filme als Schauspielerin, drei Spielfilme als Regisseurin und unzählige Shows in der ganzen Welt. Die 2015 entstandene Dokumentation von Nicolas Maupied verfolgt den Lebensweg der Diva bis zum Höhepunkt ihrer Karriere in den 1980er Jahren, als Barbra Streisand zum ersten weiblichen Megastar wurde. Der Film beleuchtet den Werdegang einer Ikone, die sich bis heute für die Rechte von Frauen und Homosexuellen einsetzt.

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