Ein großer Literat im TV: ORF-1-Premiere für sechsteilige Mini-Serie „Kafka“ am 24. und 25. März

Jeweils drei Folgen der von David Schalko inszenierten ORF/ARD-Miniserie um 20.15 Uhr

Wien (OTS) – Anlässlich seines 100. Todestages im Juni dieses Jahres holt ORF 1 „Kafka“, der durch Werke wie „Der Prozess“, „Die Verwandlung“ oder „Das Schloss“ als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts gilt, am Sonntag, dem 24., und Montag, dem 25. März 2024, um 20.15 Uhr in jeweils drei Folgen auf den TV-Bildschirm. Die sechs Episoden stehen ab der TV-Ausstrahlung auch auf ORF ON und in der TVthek-App zum Streamen zur Verfügung. Die von David Schalko inszenierte und in Koproduktion von ORF und aller ARD-Landesrundfunkanstalten (NDR, WDR, SWR, BR, MDR, RBB, HR, SR und Radio Bremen) gemeinsam mit Superfilm produzierte Mini-Serie widmet sich dem Leben und Schaffen des Autors. Weitere Informationen zu den Inhalten sind unter presse.ORF.at abrufbar. Um Joel Basman als Franz Kafka sowie David Kross, Nicholas Ofczarek, Liv Lisa Fries, Lia von Blarer und Tamara Romera Ginés hat sich ein hochkarätiges Ensemble formiert mit u. a. Robert Stadlober, Verena Altenberger, Charly Hübner, Lars Eidinger, Katharina Thalbach, Marie-Lou Sellem, Christian Friedel, Michael Maertens, Jan Bülow, Laurence Rupp, Marie-Luise Stockinger, Robert Palfrader, Johannes Silberschneider, André Pohl, Thomas Maurer, Alexander Pschill, Gerhard Liebmann, Raimund Wallisch und Tobias Bamborschke. Für die Drehbücher zeichnet Daniel Kehlmann in Zusammenarbeit mit Regisseur David Schalko verantwortlich. Als Fachberater des Projekts, das von Februar bis Juni 2023 in Wien und Salzburg gedreht wurde, konnte Reiner Stach gewonnen werden, auf dessen monumentaler Kafka-Biografie auch die Drehbücher beruhen.

Joel Basman: „Dieser Mensch ist mir sehr nah geworden“

„Ich habe erst richtig mit meiner Arbeit an dieser Serie angefangen Kafka kennenzulernen. Ich wusste, wer Kafka ist, bzw. habe ich durch meine Vorbereitung eben dann erfahren, dass das nicht so einfach ist zu sagen: ‚Ich weiß, wer Kafka ist.‘ Ich wünsche jedem Menschen diese Kafka-Reise, die ich hinter mir habe. Entscheidend waren für mich seine Beziehungen. Die zum Vater, zu seinen Schwestern und vor allem zu seiner Mutter.“ „Seinen Kafka“ hat er sich mit unterschiedlichen „Werkzeugen“ erbaut „und so versucht, hinter diese Fassade zu schauen, die er uns nur zu gut verkauft hat, doch hinter der eine unglaublich faszinierende, ehrliche, hungrige, lustige, höfliche, realistische, poetische und intelligente Person steckt. Dieser Mensch ist mir sehr nah geworden.“

Nicholas Ofczarek: „Roter Faden durch Kafkas gesamtes Werk“

„Hermann Kafka, der sich aus armen Verhältnissen hochgearbeitet und es kraft eigener Anstrengung zum selbstständigen Unternehmer gebracht hat, war eine grobe, selbstgerechte und despotische Kaufmannsnatur. Der alles überragende tyrannische Vater, der kein Verständnis für die künstlerischen Ambitionen seines Sohnes hat und dem man es nicht recht machen kann, zieht sich wie ein roter Faden durch Kafkas gesamtes Werk. Um diese konfliktreiche Beziehung überzeugend in Szene zu setzen, haben Regisseur David Schalko und Autor Daniel Kehlmann überhöhte Charaktere geschaffen.“

Mehr zu den Inhalten

„Kafka: Max“ (Sonntag, 24. März, 20.15 Uhr, ORF 1)

Kafkas (Joel Basman) Freund Max Brod (David Kross) ist ein anerkannter Schriftsteller, voller Energie und Ideen, aber sein größtes Projekt ist es, Ruhm für seinen Freund Franz zu erlangen. Dies ist eine Art umgekehrte Amadeus-Konstellation: Mit aller Macht versucht Brod, seinem schwierigen Freund zu helfen, der seinem treuesten Förderer nie künstlerische Anerkennung oder Unterstützung zurückgibt. Brod ist ein manischer Womanizer, immer in mehrere Affären verwickelt. Er ist eine warmherzige Person und das Energie-und Kraftzentrum der Geschichte. Leider ist er kein guter Schriftsteller – eine Tatsache, die Kafka durchaus bewusst ist.

„Kafka: Felice“ (Sonntag, 24. März, 21.00 Uhr, ORF 1)

Die zweite Episode konzentriert sich auf Kafkas langjährige Verlobte Felice Bauer (Lia von Blarer). Sie ist Max Brods Cousine, die Kafka nur oberflächlich kennenlernt, aber dann wochen- und monatelang mit Briefen überhäuft. Ohne sich wirklich zu kennen, verloben sie sich. Die Beziehung ist lang, kompliziert und quälend. Die Verlobung wird abgebrochen, dann erneuert, nur um wieder beendet zu werden.

„Kafka: Familie“ (Sonntag, 24. März, 21.50 Uhr, ORF 1)

Kafka schreibt einen gnadenlosen Anklagebrief von mehr als 100 Seiten an seinen herrschsüchtigen Vater Hermann (Nicholas Ofczarek), den er letztendlich nie abschickt. Nach und nach verschiebt sich der Fokus auf Kafkas Beziehung zum Zionismus und seine Freundschaft mit Yitzhak Löwy (Konstantin Frank), einem Schauspieler einer traditionellen jiddischen Theatertruppe. Die Konfrontation zwischen seinem Vater und seinem Freund Löwy veranlasst Kafka, „Die Verwandlung“ zu schreiben, die Geschichte eines Mannes, der sich in ein Insekt verwandelt, wohl das einflussreichste literarische Werk des 20. Jahrhunderts.

„Kafka: Bureau“ (Montag, 25. März, 20.15 Uhr, ORF 1)

Kafka ist Versicherungsanwalt und ein namhafter Experte auf diesem Gebiet. Er gewinnt fast jeden Gerichtsfall im Namen der Versicherung und wird von seinen Vorgesetzten hochgeschätzt – eine Ehre, die er nicht erwidert. Für ihn ist der eher komfortable Arbeitsplatz eine Hölle auf Erden, aus der er nur entkommen möchte. Auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkriegs gehen seine Vorgesetzten so weit, Kafkas Leben zu retten, indem sie ihn offiziell als unverzichtbar erklären und ihn so vor einer Einberufung bewahren. Diese Episode unterstreicht die Umkehrung von Kafkas alptraumhafter Angst vor einer übermächtigen bürokratischen Kraft, die er in seinen Werken so gut hervorhebt, denn Kafkas Vorgesetzte sind keineswegs unerreichbar: Sie sind freundlich und hilfsbereit – eine Tatsache, die Kafka niemals anerkennt oder zugibt.

„Kafka: Milena“ (Montag, 25. März, 21.05 Uhr, ORF 1)

Kafka beginnt eine kurze, aber intensive Beziehung zu der Schriftstellerin Milena Jesenská (Liv Lisa Fries), die sein Genie auf eine Weise erkennt, wie bisher nur Max Brod. Während eines langen Nachmittags in den Wiener Wäldern durchleben sie alle Phasen einer leidenschaftlichen Liebesaffäre.

„Kafka: Dora“ (Montag, 25. März, 21.55 Uhr, ORF 1)

Der Urlaubsort des bereits von Tuberkulose gezeichneten Kafka verwandelt sich in seiner Vorstellung in das dunkle und mythische Dorf seines letzten und berühmtesten Romans „Das Schloss“. Doch er trifft auch seine letzte große Liebe, Dora Diamant (Tamara Romera Ginés). Die beiden leben einige Monate in Berlin und verbringen Kafkas letzte Tage gemeinsam im Sanatorium Kierling außerhalb von Wien.

„Kafka“ ist eine Koproduktion von allen ARD-Landesrundfunkanstalten, ORF und Superfilm in Zusammenarbeit mit ORF-Enterprise und Unterstützung von FISA+, Fernsehfonds Austria und Filmfonds Wien.

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